Standpunkte



Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Widmaier,
sehr geehrter Herr Killinger,
sehr geehrte Herren Dieterle-Bart und Fahrner,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,


wiederum liegt ein außergewöhnliches Jahr hinter uns. Das dritte Corona-Jahr – das wir nun hoffentlich endgültig hinter uns haben – und fast ein Jahr Krieg in der Ukraine- mitten in Europa - das auch unser gewohntes, sicheres und unbeschwertes Leben enorm zum Wanken brachte und tiefgreifende Veränderungen für unser bisheriges Leben hat.

Wer hätte gedacht, dass wir auf diese Art und Weise zum Energie sparen gedrängt werden, unsere Heizgewohnheiten einzuschränken, unseren Stromverbrauch so drastisch reduzieren müssen. Einerseits wird dadurch unser Bewusstsein geschärft, dass wir die Energiewende schneller als geplant hinbekommen müssen. Andererseits erleben wir durch den Krieg eine Inflation mit der wir in keinster Weise gerechnet haben und die viele Menschen auch in unserem Land in große finanzielle Bedrängnis bringen. Mittelschicht und Mittelstand, die Säulen unserer Gesellschaft bzw. Wirtschaft und unseres Wohlstands, geraten in bedrohliche Situationen, weil man sich Gewohntes nicht mehr leisten kann.  An allen Ecken und Enden muss gespart werden. Dies hat wiederum große Auswirkungen auf die Wirtschaft in vielen Bereichen. Wir sparen im Handel, in der Gastronomie, bei Reisen und vielem mehr. Dadurch kommen auch diese Wirtschaftszweige mit ihren vielen Beschäftigten auch wieder in eine Schieflage, sind doch viele noch von Coronapandemie gebeutelt. Der Staat soll und muss unterstützen. Doch leider kann nicht allen geholfen werden.
Auch unsere Kommunen sind davon betroffen. Die Steuereinnahmen werden weniger werden.

Doch wollen wir nicht mit einer Jammerrede ins neue Jahr starten. Schauen wir genau hin, geht es uns im Verhältnis zu vielen anderen immer noch sehr gut. Unsere Wohnungen sind noch so warm, dass wir nicht frieren, Strom reicht auch noch, Urlaub können sich die meisten trotzdem noch leisten, vielleicht halt nur einmal im Jahr. Auch beim großen Medikamentenjammer, den allermeisten wird immer noch gut geholfen. Wie schon gesagt, im Vergleich zur Ukraine, zu vielen europäischen Ländern, ganz zu schweigen von vielen Ländern weltweit. Arbeitslosigkeit ist ebenso auch kaum ein Thema – zum Glück.

Unsere Ausgaben im Ergebnishaushalt sind wiederum höher als die Einnahmen um 730.000,00€. Damit verfehlen wir das Ziel der intergenerativen Gerechtigkeit. Selbstverständlich soll es uns Ziel sein, nur das auszugeben was wir auch einnehmen. Doch im Blick auf die vielen Vorhaben, wird sich dies sicherlich auch wieder in Einklang bringen. Wir wollen unseren Nachfahren keinen Schuldenberg überlassen. Das wird in politisch höheren Stellen schon zu genüge getan. Uns ist bewusst, dass wir Steuern erhöhen müssen um allen Forderungen nachzukommen, bzw. erforderliche Projekte umsetzen können. Doch ist auch hier immer eine moderate Erhöhung anzusetzen. Wir sind dankbar, dass für dieses Jahr keine Änderungen vorgenommen wurden.

Allerdings: wir werden uns künftig sicherlich bei der ein oder anderen lieb gewonnenen Veranstaltung und Einrichtung ebenso einschränken müssen.
Auf das gesamte Zahlenwerk wurde schon bei der Haushaltseinbringung und von den Vorrednern eingegangen. Dies will ich nicht alles wiederholen.

Mit großem Interesse sind wir dem Bericht von Henry Schort vom Partnerschaftskomitee gefolgt. Sehr anschaulich wurde uns von den Aktivitäten berichtet. Wir unterstützen diese ausdrücklich und bedanken uns bei Henry Schort und dem ganzen Team für die ausführlichen Erklärungen. So funktioniert Völkerverständigung! Und der Austausch mit unseren europäischen Nachbarn fördert den Frieden zwischen den Nationen. Ebenso bedanken wir uns bei der engagierten Büchereileitung, der eindrucksvollen Arbeit der Sozialstation, sowie bei der Feuerwehr mit ihren vielfältigen Einsätzen bis hin zum Gießen im Wald. Ohne all die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden wäre vieles davon nicht zu bewältigen. Der Dank schließt ebenfalls alle engagierten Bürgerinnen und Bürger die sich das ganze Jahr über in Vereinen, Kirchen und sonstigen ehrenamtlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel dem Kulturforum, dem Arbeitskreis Geschichte vor Ort, oder dem Cafe für Flüchtlinge einsetzen ein. Wir können uns glücklich schätzen über dieses Engagement, denn so können wir mit Fug und Recht sagen, dass unsere Stadt aktiv, innovativ und lebenswert ist und wir ein friedliches Miteinander haben.

Ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität wurde im letzten Jahr mit der Gründung der Stadtwerke Rutesheim vorgenommen. Das Bosch-Areal soll ausschließlich an die Nahwärmeversorgung angeschlossen werden. Wäre dieses Neubaugebiet, wie einst geplant, schon früher umgesetzt worden, hätten wir diese Möglichkeit sicherlich verspielt. Manchmal ist es auch gut, wenn sich Bauvorhaben verzögern.

Nun hoffen wir, dass die Autobahn GmbH der Photovoltaikanlage entlang der Autobahn zustimmt. Wenn man bedenkt in welch angespannter Lage sich unsere Energieversorgung befindet, so ist es
wirklich absolut unverständlich, dass einem solchen Vorhaben nicht sofort mit Freude zugestimmt wird. So viel zur Beschleunigung von Ausbaus erneuerbarer Energien und des Bürokratieabbaus.

Wohnungen müssen bezahlbar sein! Doch bei der derzeitigen Situation wird ein eigenes Zuhause für viele immer unrealistischer. Selbst Haushalte mit gutem Einkommen sind fast nicht mehr in der Lage sich ein Eigenheim zu leisten. Deshalb ist es gut, dass wir im Bosch-Areal Wohnungen fördern.

Daher an dieser Stelle wieder ein Aufruf an jene Haus-oder Wohnungsinhaber die diese aus unterschiedlichen Gründen leer stehen lassen:  Die Wohnungen werden dringend gebraucht! Von jungen Familien, Menschen mit geringerem Einkommen und immer mehr auch von Geflüchteten.
Wie bereits zu Beginn gesagt: Uns geht es immer noch gut! Und wir zeigen uns sehr solidarisch mit Flüchtlingen aus der Ukraine. Aber es gibt es auch viele Flüchtende aus anderen Ländern die wir aufnehmen müssen. Jeder Wohnraum hilft. Stadt und Gemeinderat haben daher beschlossen, weitere Wohncontainer bereitzustellen. Doch um den Menschen eine Perspektive zu ermöglichen, sollten diese nur vorübergehend sein.

Wir hoffen, dass mit der Neuauflage der Ortskernsanierung auch über dieses Programm neuer Wohnraum geschaffen werden kann. Wir bitten die Stadtverwaltung, die Besitzer umfassend über diese öffentlichen Mittel und Möglichkeiten zur energetische Sanierung zu informieren.
Im Zuge von Straßenumgestaltung soll bitte auch nochmals auf die Möglichkeit der Beetpaatenschaften hingewiesen werden.

Auch müssen wir Wege beschreiten, um für spätere Bebauung bereitstehende Flächen bis dahin in temporäre wohnliche Nutzung zu überführen, zum Beispiel durch Tiny-Häuser. Diese können nach entsprechender Zeit wieder abgebaut werden. Eine weitere kreative Lösung für bezahlbaren Wohnraum sind die Hoffnungshäuser.

Mit langer Weitsicht haben wir für eventuelle Neubaugebiete in Rutesheim, Perouse und dem Heuweg ein Vorkaufsrecht beschlossen. Ob diese Gebiete in zehn, zwanzig oder gar dreißig Jahren in Wohnbau übergehen wissen wir heute noch nicht. Doch angesichts dem derzeitigen akuten Wohnraummangels, war es der richtige Schritt.

Der Aufkauf der Krautgärten in Perouse ging sehr zügig voran. Auch diese Fläche benötigen wir dringend zur weiteren Wohnbebauung. Deutschlandweit fehlen aktuell 700.000 Wohneinheiten. Ohne zügige weitere Ausweisung von Baugebieten werden wir den Nachholbedarf nicht mal ansatzweise schaffen.

In allen Bereichen mangelt es an Fachkräften - doch auch diese benötigen alle eine Wohnung. Ein kleiner Schritt dazu sind die zwei Wohnungen für Mitarbeitende im Richard-Wagner-Kindergarten.

Wie können wir da unsere Flüchtlinge besser integrieren? Können diese die fehlenden Arbeitskräfte auf längere Sicht ausgleichen? Das wichtigste bei der Integration ist die Sprache. Die Kinder und Jugendlichen müssen möglichst früh in unser Bildungssystem integriert werden. Gute Ausbildung ist auch Prävention zur Vermeidung von Konflikten und letztlich Straftaten.

Deshalb stimmen wir auch den hohen Personalkosten im Kita- und Kiga-Bereich gerne zu. Immer mehr wird deutlich wie wichtig eine gute Betreuung unserer Kleinsten ist. Dies führt sich fort in der Schule. Unsere Schulen sind bestens ausgestattet und wir sind dankbar, dass der Digitalpakt so fortgeführt wird.

Wir hören ständig, dass die Digitalisierung der Verwaltungen in unserem Land nicht vorankommt. Ich denke für Rutesheim können wir behaupten, dass wir auf einem guten Level sind und die Digitalisierung mit großen Schritten voranschreitet. Allen hier Beteiligten, insbesondere Frau Stähle ein großer Dank dafür.

Zum zweiten Mal hat der CDU-Stadtverband vergangen Herbst eine Putzaktion durchgeführt. Plogging – Laufen und nebenher den umliegenden Müll einsammeln. Viele beschweren sich über den „Mist“ den einige einfach fallen und liegen lassen. Wir wollen uns deshalb gezielt dafür einsetzen, dass unsere Stadt sauber bleibt. Leider ist uns eine extreme Müllansammlung an einem von Jugendlichen genutzten Raum, der Pumptrackbahn, begegnet. Beim STEP haben die Jugendlichen gezeigt, dass sie dies auch wahrnehmen und als wichtiges Thema angesprochen. Es wäre schön, wenn sie hierfür auch Verantwortung übernehmen, eventuell auch in Kooperation mit dem Jugendtreff.

Um der Vermüllung entgegen zu wirken wird von der Stadtverwaltung alljährlich eine Putzaktion organisiert. Wir würden es begrüßen, wenn dieses Engagement ausgeweitet werden würde und sich Rutesheim am World-Clean-Up-Day, am kommenden 16. September beteiligen würde.

Erneut konnten wir beim Waldrundgang den kritischen Zustand vieler Bäume sehen. Da der Wald immer mehr der Erholung und Freizeit dient, stehen wir ganz hinter dem Konzept, dass ein Strategiewechsel vorgenommen wird. Anfällige Tannen und Fichten sollen schon früher gefällt werden und nicht abgewartet werden, bis der Borkenkäfer sich breit gemacht hat. Somit können wir unseren Wald dahingehend verändern, dass vor allem mehr Laubbäume gepflanzt werden, die
klimaresistenter sind. Das eingeschlagene Holz können wir noch nutzen, obgleich dies nicht unser vorrangiges Ziel ist.

Wie bereits erwähnt hat der Wald der Zukunft vielfältiges Nutzen: Spazieren, Wandern, Fahrrad fahren, Mountainbiketrails, Hochseilgarten. Wir sind dankbar, dass der Wald für uns Menschen als Ausgleich genutzt werden kann. Aber um sicher zu stellen, dass Natur und Mensch im Einklang stehen, schlagen wir die Einrichtung geeigneter Wildruhezonen vor, wie sie sich im Schönbuch gleich fünfmal bewährt haben.

Wir sind nicht nur aufgefordert Energie einzusparen, sondern auch unser hohes Gut Wasser. Der Grundwasserspiegel leidet ebenso unter dem Klimawandel. Trockene Sommer, warme Winter. Um neue Quellen zu erschließen müssen wir in immer tiefere Schichten vordringen, aus denen dann aber auch nicht die erhofften Kubikmeter sprudeln. Künftig werden wir im städtischen und privaten Bereich auf robustere Pflanzenarten umsteigen müssen.

Können wir es uns in Zukunft noch leisten den Rasen zu sprengen? Die Sportanlagen? Täglich unsere Grünanlagen und Gärten mit Trinkwasser zu gießen? Das sogenannte Grauwasser benötigen wir als Alternative. Dieses kann und muss so aufbereitet werden, dass wir dies zur Bewässerung unserer Außenanlagen einsetzen können. Weiterhin benötigen wir Zisternen um Regenwasser lukrativ zu sammeln. Wir sollten Überlegungen anstellen ob wir diese in den Krautgärten oder auch im Bosch-Areal zur Nutzung für Landwirte, aber auch für andere Einrichtungen zur Verfügung stellen können. Die Gebühren müssten von der Stadt erhoben werden. Dadurch würde auch unsere Kläranlage, die teuer saniert und langfristig erweitert werden muss, ebenfalls entlastet.

Mit einstimmigem Beschluss haben wir eigene Stadtwerke gegründet. Beginnen wollen wir mit dem Ausbau der Nahwärmeversorgung. Gespannt blicken wir auf die Vorstellung des Ergebnisses zur kommunalen Wärmeplanung. Die Stromversorgung dürfen wir dabei keinesfalls aus dem Blick verlieren, sie gehört selbstverständlich genauso dazu.

Woher kommt all die Energie? Am besten ist die Energie, die wir erst gar nicht benötigen und mit vielen Maßnahmen lässt sich dies auch bewältigen.
Zum Beispiel mit Fassadenbegrünung. Bei der Sanierung von öffentlichen Gebäuden sollten wir als Stadt möglichst innovativ voran gehen. Fassadenbegrünung sieht nicht nur gut aus, sondern kühlt im Sommer und schützt im Winter. Eventuell könnten wir uns in Stuttgart das neu erstellte Areal in der Calwer Straße dazu mal ansehen.

Dass wir gerne eine PV-Anlage entlang der Autobahn hätten, haben wir schon erwähnt. Eine weitere Möglichkeit einer PV-Anlage wäre auch entlang der Umgehungsstraße zwischen Flachter Kreisel und Gewerbegebiet. Dies bitten wir zu prüfen.
Auch eine Windkraft-Anlage haben wir im letzten Jahr beschlossen. Wir könnten dies in interkommunaler Zusammenarbeit planen mit den Gemeinden Heimsheim und Weissach und gemeinsam in größerer Dimension einen kleinen Windpark entwickeln.
Weiter gibt es noch viel Potenzial auf privaten und gewerblichen Dachflächen für Photovoltaikanlagen oder kleine Windkrafträder.

Viele gute Ideen sind im Klimabeirat entstanden, mit wertvollen Beiträgen aus der Bürgerschaft und der Bereitschaft diese auch umzusetzen. Dafür herzlichen Dank an alle Bürgerinnen und Bürger die sich so konstruktiv für den Schutz des Klimas einsetzen. Wir wünschen uns weiterhin eine aktive Beteiligung.
Eine Überlegung wäre auch in den Außenbereichen der Stadt die Beleuchtung wie auf dem Weg Rutesheim-Perouse umzustellen. Zum Beispiel auf dem Weg Röte zwischen Feldern und Wohngebiet. Es sind nur kleine CO2- Einsparungen, doch die Summe macht´s.

Wir sind alle aufgefordert uns weiterhin mit guten umsetzbaren Möglichkeiten zum Schutz des Klimas, für den Schutz der Umwelt, der Vermeidung von Abfall und der Vermeidung von Lebensmittelverschwendung einzusetzen.

In 2023 und den kommenden Jahren haben wir viele Aufgaben zu bewältigen, von der Kanalinnensanierung bis zum Kläranlagenausbau, Erschließung Gebersheimer Weg, Anbau Kindergarten und vieles mehr. Die Aufgaben sind vielfältig und anspruchsvoll. Doch bei der Stadt Rutesheim können wir mit Fug und Recht sagen, dass diese angepackt und zügig umgesetzt werden. Dafür vielen Dank allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Vielfältig sind auch zwischenzeitlich die Bestattungsarten. Wir begrüßen, dass in Rutesheim und Perouse auf die individuellen Wünsche der Trauerbewältigung eingegangen wird. Ebenso ein großer Dank für die Anlage zur Erinnerung an Sternenkinder. Diese ist wirklich sehr gelungen.

Nach wir vor haben wir noch eine gute Liquidität. Deshalb können wir all die vielfältigen Aufgaben ohne Kreditaufnahme stemmen. Dies soll auch in Zukunft so bleiben. Deshalb, wie anfangs erwähnt, werden wir künftig noch mehr auf die Ausgaben achten müssen. Wir wollen
liebgewonnenes und das wertvolle Miteinander nicht aufgeben. Doch vielleicht etwas kürzer treten zum Wohle von unseren Nachfahren und Nachfolgern.

Hiermit bedanken wir uns ganz herzlich bei allen an der Haushaltsplanung Beteiligten. Es war in diesem Jahr ein besonderes hartes Stück Arbeit, diesen so aufzustellen. Ebenso bedanken wir uns bei allen Steuer-und Gebührenzahlern, sowie bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich in diesen Zeiten füreinander und miteinander für eine gute Gemeinschaft in Rutesheim, Perouse und dem Heuweg einsetzen.

Die CDU-Fraktion stimmt dem Haushaltsplan und dem Wasserwirtschaftsplan zu.

Wir blicken in der Region Stuttgart und ganz Deutschland auf ein boomendes Jahrzehnt zurück. Die Steuereinnahmen sprudeln. Mit gewisser Sorge schauen wir auf die globalen Handelsstreite, die Unwägbarkeiten in der Automobilindustrie und die demographische Entwicklung in Deutschland. Um auch in Zukunft finanziell konstruktiv agieren zu können, müssen wir heute an morgen denken: Schulden vermeiden, Investitionen langfristig planen und Preis-Leistung nüchtern abwägen. Mit der gewissen schwäbischen Genügsamkeit sind wir in Region und Stadt in den letzten Jahrzehnten wirtschaftlich und finanziell sehr erfolgreich gewesen. Das wollen wir beibehalten und setzen uns dafür ein, dass Rutesheim mit einem ausgeglichenen Haushalt die Aufgaben der Zukunft bewältigen kann. Uns ist dabei wichtig dass wir der künftige Generation durch einen guten Rücklagenbestand Handlungsspielräume belassen.

Rutesheim ist ein wichtiger Schulstandort im Umland. Unsere Schulen genießen einen exzellenten Ruf. Das wollen wir bewahren und weiterentwickeln, um unsere Kinder auf die Herausforderungen von morgen – wie Klima- und Umweltschutz, digitale Transformation, neue Wirtschaftsprinzipien und Märkte – optimal vorzubereiten. Wir setzen uns dafür ein, dass am Schulstandort die Bildungswege durch Werkrealschule, Realschule und Gymnasium erhalten bleiben. Eng verbunden ist das Angebot der Christian-Wagner-Bücherei. Wir setzen uns dafür ein, dass es erhalten und weiterentwickelt wird. Bildung beginnt ganz spielerisch im Kleinkind- und Kindergartenalter. Durch gezielte Fördermaßnahmen möchten wir sicherstellen, dass alle unsere Kindergartenkinder beim Wechsel in die Grundschule die gleichen, guten Startbedingungen haben. Dazu gehört auch das große ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sprachhilfe. Wir sind der Überzeugung, dass eine kostenfreie Unterstützung in der Sprachentwicklung ein wesentlicher Bestandteil der Bildung ist und damit als Grundvoraussetzung für eine zukunftsfähige Persönlichkeitsentwicklung erforderlich ist.

Rutesheim hat sich - gerade auch dank der guten Lage in einer wirtschaftsstarken Region - von einem schwäbischen Dorf zu einer lebendigen und vielfältigen Kleinstadt entwickelt. Aus allen Regionen Deutschlands und dem Ausland sind Menschen hierher gezogen, sind heimisch geworden und bereichern unsere Stadt. Wir wollen unsere Wurzeln und Traditionen bewahren und Rutesheim trotzdem maßvoll weiterentwickeln. Uns ist wichtig, dass alle Entwicklung transparent und im engen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern geschieht. Wir setzen uns dafür ein, dass die Entwicklungsschritte nachvollziehbar auf Basis eines neuen Stadtentwicklungsplans begründet sind, der mit umfassender Bürgerbeteiligung erarbeitet wird. Die Kleinstädte in der Region ziehen insbesondere junge Familien an. Letztere sind geradezu ein Markenzeichen von Rutesheim geworden! Unsere Wirtschaft ist auf die jungen Menschen angewiesen – und wir wollen ihnen Heimat geben.

Unsere Unternehmen sind wichtig für Rutesheim! Eine reine Wohnstadt wäre nicht nur langweilig, sondern in vielen gesellschaftlichen und politischen Aspekten „ungesund“. Daher unterstützen wir die Weiterentwicklung unserer Wirtschaft und die Ansiedlung neuer Unternehmen. Uns ist auch wichtig, dass unsere Stadt über eine breites Firmenspektrum verfügt, das Arbeitsplätze jeglicher Bildungsstufen in guter Zahl zur Verfügung stellt und nicht zu stark von einzelnen Branchen abhängt. Gute Unternehmen brauchen eine gute Infrastruktur. Rutesheim steht hier in einem regionalen bis internationalen Wettbewerb. In diesem gilt es mit pfiffigen Konzepten und Verlässlichkeit zu punkten.

In Sachen Internetausbau hinkt Deutschland im internationalen Vergleich hinterher. Dafür gibt es vielfältige Gründe, die nicht in kommunaler Verantwortung liegen. Im Rahmen der kommunalpolitischen Möglichkeiten möchten wir relevante Anbieter beim Ausbau der digitalen Infrastruktur unterstützen und bestmöglich zwischen Markt und Anbietern vermitteln.

Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft und das Wertvollste was wir haben! Im Regierungsprogramm hat sich die CDU Baden-Württemberg zum Ziel gesetzt: “Wir wollen ein Land, das in allen Lebensbereichen das kinderfreundlichste in Deutschland ist.” Den Kommunen kommt bei der Unterstützung und Stärkung von Kindern und Familien eine wichtige Rolle zu. Dazu gehört für uns nicht nur eine flächendeckende, gute Versorgung mit Kindertagesstätten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und das oben genannte hervorragende Bildungsangebot, sondern genauso auch Sommerferienprogramm, Jugendreferat, Spielplätze, Sportangebote, Kinder- und Jugendgruppen, Stadtranderholung und spezifische finanzielle Einzelförderung von Familien. Als dies sind Angebote/Einrichtungen, die wir in unserer Kommunalpolitik besonders unterstützen möchten.

Neben der Luft, gehören die Wasser- und Energieversorgung zu den höchsten Lebensgütern. Wir setzen uns daher dafür ein, dass diese Güter bezahlbar und umweltverträglich zur Verfügung gestellt werden können. Es ist uns ein Grundbedürfnis besonders in diesem Bereich eine nachhaltige Versorgung sicherzustellen. Zu dieser Nachhaltigkeit gehört die Energiewende. Sie ist ein wichtiger Beitrag, um unsere Erde für künftige Generationen zu bewahren. Aber die Energiewende ist mehr als ein technischer Umbau und das Errichten von Öko-Kraftwerken. Sie erfordert ein breites Umdenken in der Gesellschaft und stellt bisher unbekannte Fragen zu Rechten und Pflichten in der Energieversorgung. Die Kommunen haben hier einen neuen, großen Gestaltungsspielraum. Wir möchten, dass die Stadt Rutesheim mit gutem Beispiel voran geht und den Bürgerinnen und Bürgern im Kleinen zeigt, wie die Energiewende gelingen kann.

Aufmerksam beobachten wir das Leben in unserer Stadt und setzen uns dafür ein, dass sich jede und jeder in unserer Stadt frei und sicher bewegen kann. Dankbar sind wir daher für die langfristige Sicherung des Standortes des neuen Polizeipostens in unserer Stadt.

Die vielen Vereine sind ein Aushängeschild unserer Stadt Rutesheim. Für das große ehrenamtliche Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger sind wir sehr dankbar. Wir wollen diesen Schatz bewahren und stärken. Dazu gehört die ideelle Anerkennung solchen Engagements, die Vernetzung der Mitarbeitenden und Vorstände und die Förderung insbesondere jugendlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neue Baurichtlinien und -verordnungen aber auch neue gesetzliche Vorschriften zur Vereinsarbeit können große finanzielle Herausforderungen mit sich bringen. Nach den Möglichkeiten einer Kommune möchten wir die Vereine hierbei weiterhin großzügig unterstützen.

Der Mix macht’s – gerade in der Struktur von Wohngebieten: Alt und Jung, Miete und Eigentum, das Häusle im Grünen und das Mehrfamilienhaus. Wir möchten, dass Rutesheim bezahlbaren Wohnraum für alle Lebenslagen bietet. Angesichts explodierender Preise unterstützen wir den Bau geförderten Wohnraums, ganz besonders für Familien. Baugrundstücke und Wohnraum sollen auch künftig nach Bedarf und Langfristigkeit gesellschaftsorientiert abgegeben werden.